Stereoscopic Multiplexer Kassettenlaufwerkssynchronisierung
Die Funktionalität zur Synchronisierung von DV-Kassettenlaufwerken wurde entwickelt,
um 3D-Aufnahmen direkt von den beiden DV-Camcordern abzuspielen. Dadurch entfällt
der Transfer der Aufnahmen auf die Festplatte. Die Laufwerkssynchronisierung ist
hervorragend geeignet, um sich einen ersten Eindruck von den Aufnahmen zu verschaffen.
Sie ist jedoch nicht für Präsentationen vor Publikum gedacht, weil keine 100% Synchronisation
gewährleistet wird, und ersetzt somit keinesfalls eine sorgfältige Nachbearbeitung
der Aufnahmen. In erster Linie ist die Laufwerkssynchronisierung ein unentbehrliches
Tool für den Filmer, der seine Aufnahmen auf unkomplizierte Weise kontrollieren
möchte. Diese Möglichkeit der unmittelbaren Kontrolle hilft dem Einsteiger beim
Erlernen der 3D-Technik, da Fehler sofort und nicht erst während der Nachbearbeitung,
die vielleicht Monate später stattfindet, erkannt werden. Auch der Profi schätzt
dieses Feature, denn die Wiedergabe der Dailies in 3D wird damit zum Kinderspiel.
Wie wird die Laufwerksynchronisierung verwendet?
Es wird an dieser Stelle vorausgesetzt, dass Sie Ihre DV-Camcorder bereits mit
dem Computer verbunden haben und der Stereoscopic Multiplexer konfiguriert wurde
(die Konfiguration ist hier erklärt). Es wird
empfohlen, den Stereoscopic Player als Wiedergabeanwendung zu verwenden. Klicken
Sie im Stereoscopic Player auf Datei>Live Video>Stereoscopic Multiplexer
um den Stereoscopic Multiplexer zu laden. Sollten die Camcorder mit der Wiedergabe
beginnen, dann betätigen Sie die Stop-Schaltfläche im Stereoscopic Player
oder wählen Sie Wiedergabe>Stop im Menü. Öffnen Sie mit dem Befehl Datei>Format-Eigenschaften
den Konfigurationsdialog des Stereoscopic Multiplexers und stellen Sie sicher, dass
folgende Optionen aktiviert sind:
- Ignore timestamps
- Synchronize DV tapes
- Play audio
- Deinterlace
Ignore timestamps veranlasst den Stereoscopic Multiplexer, beim Kombinieren
von linken und rechten Einzelbildern deren Zeitstempel zu ignorieren. Stattdessen
werden die Bilder in der Reihenfolge ihres Eintreffens kombiniert. Diese Option
sollte bei Verwendung von DV-Geräten immer aktiviert werden. Die Verwendung von
Zeitstempel kann bei DV-Geräten zu einem zeitlichen Versatz von einem Frame führen.
Tape synchronization aktiviert die Synchronisierung der Kassettenlaufwerke
und Play Audio veranlasst den Stereoscopic Multiplexer, die Audio-Daten der
linken Kamera an die Soundkarte zu senden. Play Audio kann deaktiviert werden,
falls eine direkte Audiverbindung zwischen einer der Kameras und dem A/V-Verstärker
besteht. Deinterlace entfernt Kammartefakte aus dem Bild.
Klicken Sie OK um den Dialog zu schließen.
Schalten Sie Ihre Camcorder vom Aufnahme- in den Wiedergabe- bzw. Nachbearbeitungsmodus.
Nach einem Klick auf die Pause-Schaltfläche im Stereoscopic Player sollten
beide Kameras in den Pause-Modus wechseln. Überzeugen Sie sich, dass beide Camcorder
die gleiche Szene zeigen. Wenn nicht, dann verwenden Sie die Knöpfe der Camcorder
um diese zur gleichen Szene zu spulen. Es ist nicht notwendig, dass die Camcorder
exakt gleichzeitig aufgenommen Einzelbilder zeigen, die gleiche Szene ist vollkommen
ausreichend.
Starten Sie mit der Play-Schaltfläche des Stereoscopic Players die Wiedergabe.
Die erste Szene wird unsynchronisiert wiedergeben, nach dem ersten Szenenwechsel
synchronisiert der Stereoscopic Multiplexer die beiden Laufwerke.
Wie funktioniert die Laufwerkssynchronisation?
Der Stereoscopic Multiplexer analysiert den DV-Datenstrom um Szenenwechsel zu
erkennen. Tritt ein Szenenwechsel nur auf einem der beiden Bänder auf, dann laufen
diese offensichtlich nicht synchron. Die Wiedergabe des ersten Bandes wird angehalten,
bis auch das zweite Band den Szenenwechsel erreicht hat. Nachdem beide Bänder den
Szenenwechsel passiert haben, spult der Stereoscopic Multiplexer beide Bänder einzelschrittweise
zum ersten Frame der neuen Szene zurück und sendet danach das Wiedergabekommando
an beide Laufwerke. Der Vorgang wird bei jedem Szenenwechsel wiederholt. Falls keine
Neusynchronisierung notwendig ist, dann wieder die Wiedergabe ohne Unterbrechnung
fortgesetzt.
Wie werden die Camcorder gesteuert?
Über Firewire. Die Firewire-Verbindung wird zur Übertragung von Video-, Audio-
und Steuerungsdaten genutzt. Andere Verbindungsarten werden für die Laufwerkssynchronisierung
nicht unterstützt.
Wie erkennt der Stereoscopic Multiplexer Szenenwechsel?
Zu jedem Einzelbild einer DV-Aufnahme werden Datum und Uhrzeit gespeichert. Falls
sich die Aufnahmezeit aufeinanderfolgender Bild um mehr als eine Sekunde unterscheidet
muss ein Szenenwechsel vorliegen. Es wird keine Bildanalyse durchgeführt. Somit
wird die Wiedergabeleistung des Rechners nicht beeinflusst.
Die Laufwerkssynchronisierung versagt wenn während der Aufnahme Datum und Uhrzeit
nicht eingestellt waren (wenn alle Bilder die Zeit 0:00:00 aufweisen).
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Sie benötigen zwei Camcorder mit DV-Ausgang (zwei DV-Videorecorder sind natürlich
ebenso geeignet) sowie einen Rechner mit zwei Firewire-Controllern (diese Anforderungen
gelten allgemein, nicht nur für die Laufwerkssynchronisierung). Wichtig: Es sind
tatsächlich zwei Controller erforderlich, zwei Anschlüsse, die vom selben Controller
bedient werden, sind nicht ausreichend!
Während der Aufnahme müssen Datum und Uhrzeit der Camcorder eingestellt sein.
Die Aufnahme muss immer gleichzeitig gestartet werden, z.B. mit einer LANC- oder
IR-Fernbedienung. Nur mit einer LANC-Fernbedienung, wie beispielsweise der
ste-fra LANC,
lässt sich ein Synchronisationsfehler unter einer Millisekunde erreichen (was wir
unbedingt empfehlen). Gleichzeitiges manuelles Drücken der Aufnahmetasten ist nicht
empfehlenswert, weil weil nicht die erforderliche Gleichzeitigkeit erreicht wird.
Wurde die Aufnahme nicht synchron gestartet, erfolgt natürlich auf die Wiedergabe
nicht synchron.
Beide Bänder sollten die gleichen Szenen enthalten. Fehlt auf einem Band eine
Szene, gehen Sie folgendermaßen vor: Pausieren Sie die Wiedergabe mit der Pause-Schaltfläche
des Stereoscopic Player und spulen Sie das Band mit der zusätzlichen Szene vor (verwenden
Sie dabei die Tasten am Camcorder). Klicken Sie anschließend auf die Wiedergabe-Schaltfläche
des Players. Die Neusynchronisierung erfolgt beim nächsten Szenenwechsel.
Wie gut funktioniert die Laufwerkssynchronisierung?
Der Synchronisationsfehler ist üblicherweise ±1
Einzelbild. Die Neusynchronisierung unterbleibt wenn der Fehler kleiner oder gleich
ein Einzelbild ist. Wir halten es für sinnvoll, einen Fehler von einem Einzelbild
zu tolerieren um zu häufiges Neusynchronisieren zu vermeiden (dabei wird die Wiedergabe
für einige Sekunden unterbrochen). Möglicherweise stellen wir eine Option zur einzelbildgenauen
Synchronisierung in zukünftigen Versionen zur Verfügung (abhängig von den Rückmeldungen
unserer Kunden).
Wann soll die Laufwerkssynchronisierung verwendet werden?
Die Laufwerkssynchronisierung ist zur Voransicht der Aufnahmen gedacht. Verzichten
Sie auf den Einsatz für Vorführungen mit Publikum, da eine 100%ige Synchronisierung
nicht gewährleistet ist und die Wiedergabe bei jeder Neusynchronisierung für einige
Sekunden unterbrochen wird.
Welche Camcorder sind kompatibel?
Grundsätzlich sollten alle DV-Geräte geeignet sein. Natürlich konnten wir die
Software nicht mit allen Geräten am Markt testen. Bitte informieren Sie uns, wenn
es mit Ihren Camcordern Schwierigkeiten gibt.
Können die Camcorder oder Kassetten schaden nehmen?
Nein. Trotzdem sollten Sie die ersten Versuche nicht mit Ihren wertvollsten Bändern
durchführen.
Der Synchronisierungsvorgang beansprucht natürlich die Laufwerksmechanik sowie
Bänder und führt zu einer schnelleren Abnutzung. Um frühzeitige Ausfälle zu vermeiden
sollten Sie von einem Dauerbetrieb Abstand nehmen.
Durch Anwahl der Wiedergabe-, Pause- oder Stopp-Taste im
Stereoscopic Player lässt sich der Synchronisierungsvorgang jederzeit abbrechen.
|